CentropeMAP - grenzüberschreitende Geodaten-Infrastruktur

Wer: Manfred Schrenk & Clemens Beyer

Wann: Die., 23.06.2009; 16:45  - 17:15

Wo: Kino

 

Abstract:

Die beiden europäischen Hauptstädte Wien und Bratislava sind nur 60 km voneinander entfernt und man spricht bereits von einer „Twin City“.
Auch die Städte Brünn, Györ und Sopron liegen in unmittelbarer Nähe dieses Ballungsraumes. Nirgendwo sonst wird das Zusammenwachsen des ehemaligen West- und Osteuropa so deutlich wie hier, wo Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Österreich aneinander grenzen.
„Centrope“ ist ein neuer künstlicher Name für diese grenzüberschreitende Vier-Staaten-Region, die sich sehr dynamisch entwickelt und wo eine gemeinsame Vorgangsweise in grenzüberschreitenden Planungsfragen unabdingbar ist.
Für eine gemeinsame Entwicklung dieser Region ist es unerlässlich, grenzüberschreitenden Zugriff auf standardisierte Geodaten zu haben. CentropeMAP verfolgt das Ziel, eine Schnittstelle für Geodaten anzubieten, die von und in vier unterschiedlichen Ländern bereitgestellt werden. Das Projekt nahm seinen Anfang im Jahr 2003, als eine Basiskarte der Region unter Leitung der Planungsgemeinschaft Ost (PGO) herausgegeben wurde. Die PGO ist eine offizielle Kooperationsstelle in Planungsangelegenheiten zwischen den österreichischen Bundesländern Burgenland, Niederösterreich und Wien. Zu Beginn des Projekts wurden die Daten der Basiskarte offline aufbereitet und auf CD-ROM an die Projektpartner weitergegeben.
Der CentropeMAP-Server nahm seinen Betrieb im Jahr 2005 auf. Seit damals können die Benutzer Karten abfragen, die auf verschiedenen, über die ganze Region verstreuten Servern lagern. Alle Daten werden in einem Gesamtkartenbild zusammengefügt. Sämtliche Anwendungen basieren auf Open-Source-Lösungen, die teilweise in Zusammenarbeit mit der Entwicklergemeinde für die speziellen Anforderungen von CentropeMAP adaptiert wurden. Die Kartendienste von CentropeMAP in ihrer heutigen Form werden seit 2006 gepflegt und ständig erweitert. Der nächste Schritt zum Ausbau von CentropeMAP wurde im Frühjahr 2009 gesetzt:
CentropeSTATISTICS wird CentropeMAP ergänzen, indem statistische Daten für die gesamte Region angeboten werden. Auch hier stammen die Originaldaten von den lokalen bzw. regionalen Gebietskörperschaften und werden in einer einzigen Tabelle gemeinsam dargestellt. Diese Daten können nicht nur abgefragt, aggregiert und exportiert werden, sondern sogar über das CentropeMAP-Portal visualisiert werden. Dieser Beitrag umreißt die Entstehungsgeschichte von Centrope und CentropeMAP in aller Kürze, widmet sich aber hauptsächlich dem derzeitigen Projektstand und den kommenden Herausforderungen.

 

Vortragende:

Manfred Schrenk, geb. 1967 in Gmünd/NÖ, Studium "Raumplanung und Raumordnung" an der TU Wien, 1990-1995 Projektleiter in Raum- und Verkehrsplanungsbüros, 1995 bis 1999 Universitätsassistent an der TU Wien, 1999 Gründung des Planungs- und IKT-Büros multimediaPLAN.at. Seit 2006 Geschäftsführer von CEIT ALANOVA - Central European Institute of Technology, Department of Urbanism, Transport, Environment and Information Society. Seit 1996 Organisation der jährlich stattfindenden CORP-Konferenzen zu Stadtplanung, Regionalentwicklung und Informationsgesellschaft. Seit 2007 Vizepräsident und Finanzdirektor der ISOCARP - International Society of City and Regional Planners, Vorstandsmitglied der ÖGR - Österreichische Gesellschaft für Raumplanung sowie stellvertretender Präsident von AGEO - Österreichischer Dachverband für Geoinformation.

Clemens Beyer, geb. 1977 in Wien, Studium "Raumplanung und Raumordnung" an der TU Wien. 2005 bis 2006 für multimediaPLAN.at tätig, seit 2007 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei CEIT ALANOVA - Central European Institute of Technology, Department of Urbanism, Transport, Environment and Information Society.

 

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